Allgemeines zum Kirchenpatrozinium
Wenngleich Kirchen immer Gott geweiht sind und Häuser Gottes, erhielten sie seit dem 4. Jahrhundert zusätzlich den Namen eines Heiligen. Diese Namensgebung (lateinisch: Patrozinium) stellte die lokale Gemeinde und ihre Kirche unter den Schutz dieses Heiligen. Am Gedenktag des Heiligen wird in der Kirche das Patronatsfest oder Patrozinium gefeiert.
Der Schutzpatron von Kirche und Pfarrei Emmersdorf
ist der hl. Stephanus.
Seinen Festtag feiern wir am 26. Dezember.
Stephanus, erster Märtyrer (Griechisch: »Zeuge für Christus«), war einer der sieben Diakone der christlichen Urgemeinde zu Jerusalem. In Streitgesprächen besonders vor hellenistisch gebildeten Juden vertrat er die Wahrheit der Lehre Jesu Christi. Auch vor dem Hohen Rat zu Jerusalem hielt er eine glänzende Verteidigungsrede (Apg 7). Deshalb wurde er zum Tode durch Steinigung verurteilt. Bei der Vollstreckung des Urteils legten die Zeugen ihre Kleider zu Füßen des Saul, des späteren Apostels Paulus, nieder. Nach dem Tod Stephans mussten die hellenistisch gebildeten Christen Jerusalem verlassen und gründeten Gemeinschaften außerhalb der Heiligen Stadt. - Stephans Gebeine wurden 415 aufgefunden. Teile seiner Reliquien kamen später über Konstantinopel nach Rom. Die in Aachen befindlichen Reliquien wurden bei der Messe zur Königskrönung in einem kostbaren Reliquiar, der Stephansburse, ausgestellt. Sein Kult ist besonders im Süden des deutschen Sprachgebietes bis weit östlich in den Donauraum verbreitet.
Stephanus wird dargestellt im Ornat eines Diakons mit Dalmatik, Palme, Buch und Steinen.
Stephanus ist Patron der Pferde (Pferdesegnung und Umritt am Fest), Pferdeknechte, Kutscher, Steinhauer, Maurer, Zimmerleute, Weber, Schneider, Küfer.
Stephanus wird angerufen gegen Besessenheit, Steinleiden, Seitenstechen, Kopfweh; für einen guten Tod.
Besonders verehrt in: Wien, Passau.